HERZLICH WILLKOMMEN ZUM NEUSTADTER ORGELSOMMER 2022

„Ostwind“

Die Orgel ist mit der westlichen Kirche verknüpft. In der östlichen orthodox geprägten Kirchenmusik wird traditionell aber ohne Instrumente musiziert. Was hat also Orgelmusik mit dem Osten zu tun?

Bereits im 8. Jahrhundert wird eine Orgel aus Byzanz (heute Istanbul) dem Kaiser Pippin geschenkt, die Orgel ist also eine Innovation aus dem Osten!

Regionen wie Polen, das Baltikum, Ungarn oder Tschechien sind zudem katholisch geprägt, kennen folglich auch Orgelmusik, und sogar Russland hat eine weit in das 17. Jahrhundert reichende eigene Orgelkultur: Einst beschäftigte der Zar, fasziniert von der Orgelbaukunst, einen Orgelbauer aus Deutschland. Seine wertvollste Orgel war ein Geschenk für den Schah von Persien – ein Kreisschluss der Geschichte: Die Orgel kehrt wieder dorthin zurück, woher sie kam.

Stücke heutiger Komponisten wie Sofia Gubaidulina, Arvo Pärt, Peteris Vasks, György Ligeti, Petr Eben werden in Deutschland regelmäßig aufgeführt.

Umgekehrt sind deutsche Einflüsse schon im 17. Jahrhundert in Danzig, Königsberg, Riga, Tallin, Prag, Budapest und anderen Handelsmetropolen spürbar, zu hören in den Konzerten unserer Gastorganisten, die zur Weltspitze gehören.

Eine Besonderheit bietet die „Space Night“. Sie präsentiert Musik nicht nur akustisch sondern auch visuell - dargestellt mithilfe von Computergesteuerter Animation. Hervorragend passend zu den Klangflächenkompositionen von Hillborg, Cage und Ligeti. Dessen Orchesterwerk „Atmosphères“ wurde u.a. für Stanley Kubricks Film „2001 Odyssee im Weltraum“ verwendet.

Mit von der Partie auf der Entdeckungsreise gen Osten: Sieben der besten Weingüter Neustadts als Weinpaten. Mit allen Sinnen können so Besucher aus nah und fern den Orgelsommer 2022 erleben und „Ostwind“ genießen!

Simon Reichert

Künstlerischer Leiter